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Brauchtum Appenzell
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Neuer Silvester

De neu Silveschter
Obwohl der alte Silvester (nach dem julianischen Kalender) am 13. Januar
für den Brauch des Silvesterchlausens wichtiger ist, wird auch am neuen
Silvester, am 31. Dezember, geklaust. Im Gegensatz zum alten Silvester
wird dann am frühen Morgen das Frühchlausen zelebriert: Pünktlich um fünf
Uhr morgens versinkt der Urnäscher Dorfplatz in Dunkelheit. Zwischen den
zahlreichen Besuchern treten die Chläuse in die Platzmitte. Sie sind noch ohne
Hauben und Masken unterwegs. Sie tanzen wild, drehen sich um die eigene
Achse und lassen dabei Schellen und Rollen dröhnen. Plötzlich verstummen
die Glocken und ein «Zäuerli» wird angestimmt. Nach und nach fügen sich die
Stimmen zusammen und bilden eine melancholischschöne Naturtonharmonie.

Wenn der Tag anbricht, beginnt das eigentliche Silvesterchlausen und die
«Schuppel» ziehen von Haus zu Haus auf ihrem «Streech» (Route). Voran
springt der «Vorrolli», ihm folgen in Reih und Glied die «Schelli», am Schluss
tänzelt der «Noerolli». Bei einem Haus angekommen, stellen sich die Männer
im Kreis auf, schellen und rollen nach einer bestimmten Choreografie, bevor sie
drei «Zäuerli» anstimmen. Mit einem kräftigen Händedruck wünschen sie den
Bewohnern «e guets Neus Johr», bevor sie weiterziehen. Den ganzen Tag lang
wird geklaust und am Abend geht es in und vor den Wirtschaften der Dörfer des
Appenzeller Hinterlands weiter.
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